Gesprächseinstieg, Fragen & Antworten

Der Einstieg ins Vorstellungsgespräch ist für Ihren Erfolg entscheidender als Sie denken, denn dieser wird stärker als man gemeinhin zugibt durch gegenseitige Sympathie bestimmt. Viele Psychologen sind davon überzeugt, dass sich in den ersten zehn Sekunden (!) einer Begegnung entscheidet, ob der Gesprächspartner als sympathisch oder nicht, passend oder nicht, empfunden wird. Ihr Ziel muss es sein, Sympathie zu gewinnen; Ihre Kompetenzen und Qualifikationen werden Ihnen dann - quasi beiläufig - gutgeschrieben. Das heißt: Seien Sie freundlich, ohne überschwänglich zu wirken. Blicken Sie dem Gesprächspartner offen in die Augen, ohne zu starren. Lächeln Sie und warten Sie ab, bis der Interviewer Ihnen die Hand reicht, drücken Sie diese fest, ohne zu quetschen. 
Dabei mag Sie die Überlegung beruhigen, dass die Personalenscheider gern Ihre Vorauswahl bestätigt sehen wollen. Sie wurden ja schon vielleicht aus Hunderten von Mitbewerbern ausgewählt.

Ihre Körpersprache entscheidet

Mit anderen Worten, am Anfang ist vor allem die Körpersprache entscheidend. Denn die Einstiegsthemen sind zumeist eher belanglos, wie z.B. Ihre Anfahrt oder das Wetter. Nach der Begrüßung und dieser vertrauensbildenden Gesprächseinleitung folgt zumeist die kurze Vorstellung des Unternehmens. Hier ist aktives Zuhören gefragt. Ihre Nervosität braucht Ihnen nicht peinlich zu sein. Dies ist nur allzu verständlich und kann durchaus auch Sympathie-bildend und menschlich wirken.

Achten Sie aber auf Ihre Körpersprache. Bauen Sie keine Barrieren zwischen sich und den Interviewer. Das heißt auch: Arme nicht verschränken. Halten Sie Blickkontakt, aber starren Sie nicht. Machen Sie sich Notizen zu neuen Fragen und Informationen, haken Sie während der Unternehmensvorstellung beantwortete Fragen ab. So wirken Sie konzentriert und kommen nicht in die Versuchung in der Gegend herum zu gucken. Versuchen Sie entspannt zu sitzen, ohne die Beine übereinander zu schlagen. Setzen Sie beide Fußsohlen fest auf den Boden. Üben Sie das zu Hause.

Eine überzeugende Körpersprache ist erlernbar

Falls Sie unsicher sind, wie Sie auf andere Leute wirken, trainieren wir ein sicheres sympathisches Auftreten mit Ihnen. Denn der Erfolg im Vorstellungsgespräch ist trainierbar. Unsere Experten bereiten Sie individuell und sofort auf das anstehende Bewerbungsgespräch vor. Im Mittelpunkt steht dabei für uns immer, Ihnen zu vermitteln, auf welche Weise Sie sich im Vorstellungsgespräch erfolgreich präsentieren können. Das Einzeltraining ist sofort - meist am nächsten Werktag - möglich. Vereinbaren Sie noch heute eine Termin mit uns.

Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch

Der Fragenkatalog des Personalentscheiders dominiert normalerweise den Ablauf des Vorstellungsgespräches. Das gibt Ihnen den Vorteil, dass Sie sich auf die zu erwartenden Fragen des Personalleiters vorbereiten können, denn in den meisten Fällen wird ein Standardrepertoire abgefragt.

Besonders auf zu erwartende stressige Fragen, etwa Lücken im Lebenslauf, sollten Sie sich vorher eine überzeugende Antwort zurechtlegen. Bleiben Sie dabei glaubwürdig. Märchen zu erzählen, fällt immer auf und kann noch lange später zur Anfechtung eines eventuellen Vertrages führen. Professionelle Interviewer führen strukturierte Bewerbungsgespräche und wollen präzise, klare und ehrliche Antworten.

Beispiele für Standardfragen sind:

  1. Erzählen Sie etwas von sich.
  2. Welches sind Ihre besonderen Stärken, wo sehen Sie Ihre Schwächen?
  3. Weshalb sollen wir ausgerechnet Sie einstellen?
  4. Warum möchten Sie diesen Job? 
  5. Was versprechen Sie sich von dieser Stelle und unserer Firma? 
  6. Erzählen Sie uns etwas von ihren bisherigen Aufgaben. 
  7. Warum wollen Sie Ihren bisherigen Job wechseln? 
  8. Welches sind Ihre Hobbys? 
  9. Welche Ziele möchten Sie in den nächsten fünf bis zehn Jahren erreichen? 
  10. Welches Gehalt stellen Sie sich vor?

1. Erzählen Sie etwas von sich... 

Fühlen Sie sich nicht verleitet, Ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Den Interviewer interessiert nur eines - wie gut Sie sich für die ausgeschriebene Stelle eignen. Dementsprechend müssen Sie auftreten. Das Thema "Mein Werdegang" sollte gut vorbereitet kein Problem darstellen. Erzählen Sie Ihre Geschichte, ohne zu langatmig zu werden, aber so, dass man merkt, dass Sie dabei waren. Achten Sie darauf, Ihren Lebenslauf auf die ausgeschriebene Stelle zu beziehen und Sie den roten Faden nicht verlieren. Ihr Lebenslauf läuft geradewegs auf diese Stelle zu.

2. Stärken und Schwächen

Nennen Sie ehrlich Ihre Stärken und versuchen Sie Beispiele aus Ihrem jetzigen Berufsleben zu finden.

Bei der Frage nach Ihren Schwächen reicht es nicht mehr, eine Schwäche zu nennen, die auch als Stärke interpretiert werden kann, z.B. Perfektionismus. Langweilen Sie den Personaler nicht mit solchen Standardphrasen, aber seien Sie vorsichtig, Ihre Schwäche nicht zu breit zu diskutieren bzw. wählen Sie Schwächen, die in Ihrem Beruf nicht entscheidend sind, wie z.B. Kontaktscheue bei einem Buchhalter.

3. Weshalb sollen wir ausgerechnet Sie einstellen?

Gehen Sie auf Ihr Interesse an diesem bestimmten Unternehmen ein. Erklären sie noch einmal Ihre Qualifikation für diesen Job, weisen Sie auf Erfahrungen, Weiterbildungen usw. hin sowie Ihr langfristiges Interesse und die Vorteile für beide Seiten - Sie und Ihren zukünftigen Arbeitgeber. Aber keine Angst, hielte der Verantwortliche Sie für nicht qualifiziert, hätte er Sie gar nicht erst eingeladen.

4. Warum möchten Sie diesen Job? 

Ihr zukünftiger Arbeitgeber wünscht sich, dass seine Stelle Ihre erste Wahl ist. Erklären Sie deshalb, warum Sie gerade dieses Unternehmen so interessant finden, warum Sie gerade dort Ihre beruflichen Ziele besonders gut verfolgen können. Vergessen Sie nicht: Die Unternehmensziele sind auch Ihre Ziele. Erklären Sie, warum gerade Sie die Firma oder die Abteilung nach vorne bringen können.

5. Was versprechen Sie sich von dieser Stelle und unserer Firma? 

Hier will man testen, wie gut der Bewerber vorbereitet ist. Ob man recherchiert hat, was einen erwartet, ob man die zukünftigen Aufgaben realistisch einzuschätzen vermag. Auf jeden Fall sollte man seine Erwartungen konkret und plausibel begründen, auch Fragen stellen ist natürlich erlaubt.

6. Erzählen Sie uns etwas von ihrem jetzigen Job.

Gehen Sie nicht zu sehr ins Detail, denn dabei ergibt sich die Möglichkeit, dass Sie Firmengeheimnisse ausplaudern. Zeigen Sie, dass Sie genügend Fähigkeiten besitzen, um die in der angestrebten Position vorkommenden Aufgaben zu bewältigen. Wenn Sie wissen, was der Job mit sich bringt, werden Sie sich auch vorstellen können, welche Art von Schwierigkeiten auf Sie zukommt. Bereiten Sie sich darauf vor, ein ähnlich gelagertes Problem zu beschreiben, das Sie mit Erfolg gelöst haben.

7. Warum wollen Sie Ihren bisherigen Job wechseln?

Nennen Sie möglichst objektiv positive und negative Seiten Ihrer alten Arbeitsstelle: etwa mangelnde Fortbildungs- oder fehlende Aufstiegsmöglichkeiten. Das sind gute Gründe, eine Arbeitsstelle zu verlassen. Versäumen Sie aber nicht, auch etwas Positives zu erwähnen: das gute Betriebsklima zum Beispiel. Häufig werden Bewerber danach gefragt, wie sie mit den Ex-Kollegen und Vorgesetzten zurechtkamen. Ziehen Sie bloß nicht vom Leder. Man wird Sie für schwierig und im Ernstfall nicht für teamfähig halten.

8. Welches sind Ihre Hobbys?

Dies ist eine allgemeine oder Eisbrecher-Frage. Der Fragende möchte den anderen einfach als Gesamtpersönlichkeit kennen lernen. Wenn Sie Glück haben, können Sie hier Sympathiepunkte sammeln, weil der Interviewer ähnliche Interessen hat wie Sie. Aber Vorsicht: Gerade in Jobs, in denen auch an Wochenenden gearbeitet wird und die 60-Stunden-Woche der Normalfall ist, geht es darum, ob jemand in das Unternehmen und zu den Kollegen passt. Hier sollte man zeitintensive Hobbys nicht in den Vordergrund stellen. Auch gefährliche Hobbys führen leicht zu Vorurteilen - viele Personaler schrecken schon die verletzungsbedingten Ausfalltage von Amateurfußballern. Machen Sie deutlich, dass Ihre Arbeit Ihren Hobbys vorgeht.

9. Welche Ziele möchten Sie in den nächsten fünf oder zehn Jahren erreichen? 

Der Fragende möchte herausfinden, ob der Kandidat "feste Ziele" im Leben anstrebt oder nur von einem Tag in den anderen hinein lebt. Es geht hauptsächlich darum herauszufinden, wie viel Motivation jemand mitbringt und ob er Zukunftspläne hat. Dies ist Ihre Chance, Ambitionen zu zeigen - gezügelt durch Selbstkenntnis und Realismus. Der Beginn einer guten Antwort könnte in etwa lauten: "Ich hoffe auf herausfordernde Aufgaben, bei dem ich mich fachlich und persönlich weiterentwickeln kann zu..."

10. Welches Gehalt stellen Sie sich vor? 

Die beste Antwort lautet, dass Sie sich ein Gehalt erwarten, das Ihrer Leistung entspricht. Stellen Sie auch klar, dass es Ihnen weniger ums Geld als um die mit der Position verbundenen Chancen geht. Bemerken Sie, dass Ihnen klar ist, dass man über das endgültige Gehalt erst nach einer Zeit der Einarbeitung sprechen kann. Bedenken Sie, dass es in vielen Bereichen gar keine Spielräume zum Verhandeln gibt, etwa im Öffentlichen Dienst oder bei festen Tarifstrukturen. Hier zielt die Frage nach dem Gehalt nur darauf ab festzustellen, ob Sie mit dem Gebotenem zufrieden sein können, bzw. Sie die gegebene Vergütungssituation realistisch einschätzen. 

Wenn Sie sich auf eine Summe festlegen sollen, empfiehlt es sich einen entsprechenden Gehaltsrahmen zu nennen. Üblicherweise spricht man von einer Von-Bis-Summe. Aber Vorsicht: Etwa ein Drittel aller Bewerber wird auf Grund zu hoher Gehaltsvorstellungen abgelehnt. Erkundigen Sie sich deshalb bereits im Vorfeld über die branchenüblichen Gehälter für die Position, die Sie einnehmen wollen. Bietet man Ihnen etwas weniger, verhandeln Sie, aber bestehen Sie im Zweifelsfall nicht auf dem Mehr. Machen Sie die Differenz lieber zum Thema des ersten Gehaltsgespräches mit ihrem neuen Chef, wenn Sie schon etwas geleistet haben. 

Wer den Job wechselt, kann argumentieren, dass er künftig mehr verdienen möchte, da er mittlerweile über mehr Berufserfahrung verfügt und diverse Zusatzqualifikationen erworben hat. 
Auch muss berücksichtigt werden, in welches Unternehmen, mit welchem Personalentwicklungssystem Sie wechseln wollen. Viele lässt die relative Sicherheit eines Großunternehmens Abstriche am Gehaltswunsch hinnehmen, andere betrachten die gebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten als geldwerte Leistung, wieder andere schätzen Sachleistungen, wie die Nutzung eines Firmenwagens und setzen diese ins Verhältnis zum gebotenen Gehalt. Beziehen Sie solche Überlegungen mit ein, wenn Sie über das zu fordernde Gehalt nachdenken.

Ihr persönliches Bewerbungsgesprächs-Training

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